Fernbedienung statt Kreide

Wilnsdorfer Gymnasium und Hauptschule mit Großbildschirmen ausgestattet

Nicht nur auf grüne Tafeln, sondern auch auf große Flachbildschirme schauen künftig die Schüler des Wilnsdorfer Gymnasiums und der Hauptschule. Die Gemeinde Wilnsdorf hat die beiden weiterführenden Schulen in den vergangenen Wochen mit fast vierzig SmartTVs ausgestattet. Dank der internetfähigen 75-Zoll-Bildschirme mit Anschlüssen für diverse Zusatzgeräte sind nun ganz neue Formen des Lehrens und Lernens möglich.

Petra Hein und Sören Leopold, die Leiter von Hauptschule und Gymnasium, freuen sich über die moderne Medienausstattung ihrer Schulen. „Mit den Smart TVs können wir das Internet als Unterrichtsmittel nutzen, Nachrichten und Filme abspielen oder digitale Dokumente von unseren Tablets aus zeigen, um nur die offensichtlichsten Dinge zu nennen“. Zusatzgeräte eröffnen weitere Möglichkeiten: mit einer Dokumentenkamera lassen sich Folien, Arbeitsblätter oder kleine Anschauungsobjekte auf den Bildschirm projizieren, ein anderes Gerät erlaubt es, ganze Klassensätze von Tablets anzuschließen und ihre Inhalte auf dem SmartTV anzuzeigen. Zwei dieser Bildschirme konnte das Gymnasium bereits seit einiger Zeit testen und für gut befinden.

Aber das Beste: Die digitale Ausstattung ist jetzt fast überall vorhanden. Denn von den Fachräumen abgesehen, hängen in jedem Klassenzimmer die gleichen Bildschirme. „Die hohe Abdeckung mit derselben Technik war uns wichtig“, betonen Hein und Leopold, „nur wenn die Lehrer jederzeit die gleichen Geräte nutzen können, werden sie auch dauerhaft in den Unterricht eingebunden“. Der Umgang mit digitalen Medien soll ganz selbstverständlich Teil des Unterrichts werden, „das verstehen wir unter einer sinnvollen Digitalisierung unserer Schulen, und welche Technik dabei zum Einsatz kommt, ist erstmal nebensächlich“.

Sinnvoll – hier hakt Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler direkt ein. „Wir wollten eine alltagstaugliche und vor allem flächendeckende Lösung finden“, fasst sie zusammen. Und hier liegt der große Vorteil der Smart-TVs, wie Sebastian Schneider weiß, der IT-Verantwortliche der Gemeinde Wilnsdorf: „Die Bildschirme kosten einen Bruchteil dessen, was für interaktive Boards auszugeben wäre, und können mit Zusatzgeräten fast das gleiche Leistungsspektrum wie interaktive Tafeln erreichen“.

Rund 107.000 Euro hat die Gemeinde Wilnsdorf für die 37 Bildschirme und ihre Installation aufgewendet, „wir haben dafür einen Teil der 2018er Mittel aus dem Gute-Schule-2020-Programm genutzt“, ergänzt Michaela Diezemann, Fachdienstleiterin des Bereichs Schule. 203.3000 Euro standen Wilnsdorf im vergangenen Jahr zur Verfügung, das verbliebene Kontingent floss in Brandschutzmaßnahmen an Schulen. In diesem Jahr sollen die Fördermittel für die WLAN-Ausstattung der weiterführenden Schulen verwendet werden. Dann ist auch wieder die Realschule im Boot, die in der Frage der Medienausstattung schon einen anderen Weg gegangen war und ihre Klassenräume mit Beamern und Leinwänden ausgestattet hatte.

Auf die klassische Tafel möchten Hein und Leopold dennoch vorerst nicht verzichten. Die beiden Schulleiter sehen in ihr weiterhin ein wichtiges Unterrichtswerkzeug, „sie ist jederzeit sofort einsatzbereit, braucht keinen technischen Support oder Zusatzgeräte, von der Kreide mal abgesehen“, sagen sie schmunzelnd. Und doch sind sie sich einig: „Die neuen digitalen Möglichkeiten werden fest und sinnvoll in den Unterricht an unseren Schulen integriert“.

[Pressemitteilung der Gemeinde Wilnsdorf vom 26.03.2019]