Schweineaugen 2008

Präparation von Schweineaugen, LK-Biologie (Müller), 2007

Die Biologie-Leistungskurse der Jahrgangsstufe 12 schlossen eine Unterrichtsreihe zum Thema „Sinnesorgan Auge“ mit praktischen Untersuchungen ab: Die Schülerinnen und Schüler präparierten Schweineaugen mit dem Ziel, Bau und Funktionsprinzipien eines Linsenauges am Realobjekt betrachten zu können.

In einem der beiden Kurse erklärten sich drei Schülerinnen bereit, im Rahmen einer „Lernen durch Lehren“-Moderation kurz in das Thema einzuführen, eine Präparationsanleitung zusammenzustellen und ihren Mitschülern während der Präparation als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung zu stehen. Auch die spätere Auswertung der Untersuchungen wurde von ihnen moderiert.

Mit sehr viel Engagement waren nahezu alle Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit und konnten dadurch ihr Grundwissen über das Auge erweitern und ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem Präparierbesteck erproben

Zunächst sollten die Schüler das Auge betrachten und anschließend eine Präpariernadel aus ca. 20 cm Höhe darauf fallen lassen. Zu beobachten war, dass die Nadel an der harten Lederhaut abprallte. Dies zeigt, dass die Lederhaut eine gute Schutzfunktion erfüllt.

Der nächste Schritt bestand darin, die Muskelansätze und die Fettpolster von dem Auge abzutrennen, so dass nachher der Sehnerv freilag. Hierbei ergab sich das Problem, dass relativ viel Muskelgewebe vorhanden war und man vorher nicht genau wusste, wie weit man in das Gewebe hineinschneiden konnte.
Nun sollten die Schüler mit einem Skalpell die Wand des Augapfels so einschneiden, dass man auf die Netzhaut sehen konnte. Zudem musst die getrübte Hornhaut entfernt werden, was auch kleinere Probleme mit sich brachte. Da sie sehr hart war, konnte sie nur schwer abgelöst werden und außerdem sollte die Linse dabei unbeschadet bleiben. Um die Abbildung eines Objekts auf der Netzhaut zu untersuchen, wurde eine brennende Kerze vor das Auge geschoben. Allerdings schien der Lichteinfluss von außen zu groß gewesen zu sein, denn meist wurde nur ein heller Fleck und nicht die Kerze selbst in umgekehrter Form erkannt, wie wir es erwartet hatten.
Besonders interessiert waren die Schüler am Augeninneren und teilten deshalb das Auge schließlich in zwei Hälften. Dabei kam schon der, für den Innendruck mitverantwortliche, Glaskörper zum Vorschein. Der Glaskörper ist gallertartig und durchsichtig und verleiht dem Auge Stabilität und Form.

Augenhälften mit Pigmentschicht
Austretender Glaskörper

So wie der Glaskörper ist auch die Linse durchsichtig. Sie hat eine rundliche Form und vergrößert stark. Um die Vergrößerung zu beobachten, legten wir die Linse auf ein beschriebenes Blatt. Dadurch vergrößerte sich die Schrift stark, wie wir es vermutet hatten.
Zuletzt war eine schwarze Schicht innerhalb der beiden Augenhälften zu erkennen. Dabei handelte es sich um die Pigmentschicht. Diese ließ sich im Wasser ablösen, so dass die Schüler das Auge zum Schluss komplett in die einzelnen Bestandteile zerlegt hatten.

Nach einer erfolgreichen Doppelstunde, die mit viel Spaß und Faszination verbunden war, wurden alle Beobachtungen festgehalten, um sie später gemeinsam auszuwerten.