Ein Förderkonzept, das Schüler, Eltern und Lehrer zusammenbringt.

„Kommst du auch mit zur Hausaufgabenbetreuung?“ So oder ähnlich hört man jetzt die Kids aus den Jahrgangsstufen 5 und 6 im Gymnasium ihre Klassenkameraden fragen. „Heute hat wieder unsere Klassenpatin Katharina Dienst. Ich freue mich schon auf sie.“

Seit dem Schuljahr 2005/06 unterstützen ca. 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 zweimal in der Woche die Fünft- und Sechstklässler bei der Erledigung ihrer Hausaufgaben: Fragen werden beantwortet, Schwierigkeiten überwunden, aufmunternde Worte gegeben, es wird weitergeholfen. Neben Richtigkeit und Übersichtlichkeit der Heftseiten achten die „Schülerlehrer“ auch auf Sauberkeit.

Auch das soziale Miteinander der Kinder wird durch die Hausaufgabenbetreuung gefördert. Nach dem sportlichen Ballspiel in der Mittagspause und dem gemeinsamen Einnehmen einer Mahlzeit in der schuleigenen Kantine gehen die Kinder um 14:00 Uhr zusammen in die Erprobungsstufenflure, wo in den betreffenden Klassenräumen je zwei „Schülerlehrer“ warten. Aber bis diese eingreifen und helfen, wird so manche Frage bereits untereinander geklärt, man hilft sich gegenseitig und merkt so, dass man durch gemeinsames Lernen viel schneller zum Ziel kommt.

Sollte es sich zeigen, dass die Wissenslücken größer sind, besteht die Möglichkeit, bei Oberstufenschülern der Jahrgangsstufe 11 gegen ein Entgeld Einzelstunden zu nehmen. Auch diese ergänzende Möglichkeit der individuellen Förderung wird rege genutzt und vom Team der Oberstufenschüler eigenständig koordiniert.

Begabtenförderung am GyWi

Die Begabtenförderung am Gymnasium Wilnsdorf gliedert sich in mehrere Bereiche:

Drehtürmodell

Ab der Jahrgangsstufe 6 können sprachbegabte Schülerinnen und Schüler am Französisch- und Lateinunterricht teilnehmen und damit gleichzeitig zwei neu einsetzende Fremdsprachen erlernen.

Teilnahme am Unterricht übergeordneter Klassen

Förderkurse der Uni Siegen

  • Für begabte Schülerinnen und Schüler bietet die Universität Siegen spezielle Kurse an. Das Angebot umfasst so vielfältige Gebiete wie beispielsweise Astrophysik, Chinesisch und Mikrobiologie.
  • Überspringen einer Jahrgangsstufe

Rechtschreibförderung

Am Anfang der Jahrgangsstufe 5 stellen die Fachlehrer sowie der Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin fest, welches Kind Lese- und Rechtschreibschwächen zeigt. Die Diagnose erfolgt über mehrere Wochen und findet weitgehend in allen Fächern statt.

Durch Gespräche des Klassenlehrers oder der Klassenlehrerin mit den Kollegen, durch Überprüfung schriftlicher Texte und weiterer Diagnoseverfahren werden die Eindrücke aus den einzelnen Fächern zusammengetragen und bei Vorliegen einer Lese- und Rechtschreibschwäche in der ersten Erprobungsstufenkonferenz, bei der auch die ehemaligen Grundschullehrer und -lehrerinnen anwesend sind, besprochen. Dort wird auch beschlossen, welche Kinder zu der Fördermaßnahme eingeladen werden.

Die Rechtschreibförderung ist ein Angebot des Gymnasiums Wilnsdorf, die Teilnahme daran ist also freiwillig.

Bei einem Informationsabend, zu dem alle Eltern der vorgeschlagenen Kinder eingeladen werden, informiert der/die verantwortliche Förderlehrer/in die Erziehungsberechtigten über die Struktur und die Inhalte der Fördermaßnahme:

1. Starke Einbindung der Eltern bei der häuslichen Arbeit:

Die Förderstunden finden gemeinsam mit den Eltern und Kindern statt, so wissen alle, welche Inhalte gerade besprochen werden. Die Eltern lernen wichtige Methoden im Lese- und Rechtschreibtraining kennen und können so den Kindern bei der notwendigen täglichen Übung sachgerecht helfen.

2. Tägliche Übung über einen Zeitraum von 2 Schuljahren (5. und 6. Schj.)

Jeden Tag müssen die Kinder ca. 10-15 Minuten üben, je regelmäßiger, umso besser! (Wochenenden und Ferien bleiben ausgenommen.) Die Eltern stehen sowohl bei der Zeitorganisation als auch bei der Motivation ihren Kindern zur Seite und kontrollieren gemeinsam mit ihnen die Arbeitsergebnisse.

3. Förderstunden unter Anleitung des/der verantwortlichen Lehrers/in

Hier werden Probleme bei der häuslichen Arbeit gemeinsam geklärt und Ergebnisse der täglichen Arbeit besprochen. Die Lehrerin/der Lehrer stellt angemessene Methoden zur Bewältigung bestimmter Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten vor und unterweist Kinder und Eltern in deren Handhabung. Sie/er geht auf schwierige Rechtschreibfälle ein und erklärt sie. Die Stunden finden alle vier Wochen an einem Spätnachmittag statt.

4. Kosten

Die Fördermaßnahme ist kostenlos und freiwillig. Unterrichtsmaterialien, wie Karteikästen und -karten, Übungshefte u. Ä. müssen allerdings bei Teilnahme von den Eltern angeschafft werden.